Als ich Jessica bitte, mit ihren eigenen Worten zu erklären, was eine Depression ist, stützt sie ihren Ellbogen auf das Klavier, denkt einen Moment nach und sagt:
„Depression ist nicht traurig sein. Wenn man deprimiert ist, fühlt man sich völlig leer, man ist wie gelähmt und kann keinerlei Gefühle empfinden. Ihr Selbstwertgefühl ist nicht existent. In den dunkelsten Momenten fühlt man sich so schlecht, dass es unmöglich scheint, wieder leben zu können.“
Jessica ist eine 32-jährige, talentierte Jazzsängerin, die seit 13 Jahren mit Depressionen kämpft. Doch sie sagt nicht, dass sie die Depression besiegt hat – vielmehr hat sie gelernt, sie in Schach zu halten und mit ihr zu leben.
Wie hat sie das geschafft? Mit viel Kraft, Disziplin und Selbstliebe – Eigenschaften, die sie während ihrer schwierigsten Zeiten kaum in sich selbst finden konnte. Erst als eine Freundin jeden Abend mit einer Schüssel heißer Suppe in ihr Zimmer kam und einfach neben ihr saß, ohne Fragen oder Ratschläge, fühlte sich Jessica weniger allein. Diese schlichte, aber tiefgreifende Geste gab ihr die Motivation, den Weg zur Heilung zu beginnen.
Jessica zeigt uns, dass es in den dunkelsten Momenten oft die kleinsten Gesten sind, die den größten Unterschied machen.